H₂-DNA
Inbetriebnahme einer H₂-Pipeline, entlang des Hochrheins als Rückgrat der künftigen Versorgung mit grünem Wasserstoff zwischen den Städten Laufenburg, Albbruck und Waldshut.
Projektbeschreibung
Der Bau größerer regionaler Elektrolyseure ist abhängig von längerfristigen ausreichenden Abnahmezusagen von H₂-Verbrauchern. Die verbraucherseitige Umstellung ist abhängig von der Verfügbarkeit von grünem H₂ am Ort des Verbrauchs und einer ausreichenden Liefersicherheit. Liegen H₂-Produktions- und H₂-Verbrauchsort nicht in unmittelbarer Nachbarschaft und zweifeln Nachbarproduzent und Nachbarverbraucher an langfristigen Fortbestand des jeweils anderen, dann kommt eine Zusammenarbeit kaum in Frage – gescheiterte Projekte zur Nutzung von Abwärme aus der Industrie oder zur Nutzung von Bioenergie aus Biogasanlagen gibt es deshalb viele.
Das für den Markthochlauf notwendige Vertrauen wird erst geschaffen, wenn eine größere Zahl von Produzenten und Verbrauchern diskriminierungsfrei und in freier Wahl des Geschäftspartners in Lieferbeziehungen eintreten können und wenn die Logistik zwischen Produktions- und Verbrauchsort zuverlässig und günstig ist. Die Voraussetzung dafür ist im Fall der regionalen Wasserstoffwirtschaft ein H₂-Backbone, der neben dem effizienten Transport auch eine Speicherfunktion hat und Zugang zu verschiedenen Teil-Märkten bietet (dem Wärmemarkt über die Einspeisung in das Erdgasnetz, dem Mobilitätsmarkt durch Absatz an Endverbraucher, der Prozesschemie) und perspektivisch Import und Export von H₂ in Nachbarregionen erlaubt.
Mit einer parallel zu einem Erdgas-Erneuerungsvorhaben geplanten H₂-Leitungsverlegung zwischen Waldshut über Albbruck nach Laufenburg kann kostengünstig und zeitnah ein wesentliches Baden-Württembergisches Teilstück für einen regionalen H₂-Backbone entstehen. Dieser Backbone ermöglicht vielen Partnern im Dreiländereck den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft und fördert damit im Sinne von Art. 41 der AGVO die regionale Erzeugung und den Import von erneuerbarer Energie.
Das Projekt H₂-DNA steht im direkten Zusammenhang zum H₂-Cluster Albbruck und ergänzt das Gesamtvorhaben um einen maßgeblichen Baustein - einer H₂-Pipeline zum Transport des erzeugten Wasserstoffs.
Dieter Sommerhalter - Geschäftsführer ITG