Reallabor H2-Whylen
Wasserstoffanlage am Wasserkraftwerk Wyhlen
Naturenergie, iwb und Haas Engineering nehmen sich des Themas Wasserstoff tatkräftig an. Im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Reallabore der Energiewende“ hat Naturenergie gemeinsam mit der Konzernmutter EnBW ein Konzept für die Wasserstoffnutzung beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht – und eine Förderungszusage erhalten.
Ziel des Projekts Reallabors H2-Wyhlen ist ein überzeugendes Geschäftsmodell rund um die Nutzung des Wasserstoffs aus Ökostrom sowie der Nebenprodukte (z.B. Abwärme), die bei der Herstellung desselben anfallen. Das Projekt ermöglicht Naturenergie und EnBW, gemeinsam neue Fähigkeiten für das Zukunftsthema Wasserstoff aufzubauen und Wasserstoff zukünftig bezahlbar herzustellen.
Das vom Bundeswirtschaftsministerium mit insgesamt 13,5 Mio. € geförderten Projekt ist in vollem Gange. Mittels alkalischer Elektrolyse wird Wasserstoff gewonnen. Die dafür notwendige elektrische Energie wird vor Ort im Laufwasserkraftwerk Wyhlen erzeugt. Es wurde eine Anlage mit einer elektrischen Leistung von rund 1 MW installiert und zusätzlich eine sogenannte F & E-Plattform mit 0,35 MW elektrischer Leistung vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg in das Gesamtsystem integriert. Beide Elektrolyseure liefern den Wasserstoff in einen Zwischenspeicher, von dem das Gas über einen Verdichter auf rund 300 bar verdichtet wird. Im Anschluss wird der Wasserstoff in einem Hochdruckspeicher zwischengelagert, um bedarfsgerecht den Wasserstoff verfügbar zu haben. In einer Trailerstation wird der verdichtete Wasserstoff in Trailerfahrzeuge abgefüllt und zu den Abnehmern transportiert. Da der Wasserstoff auch zum Betrieb von Brennstoffzellen-Fahrzeugen verwendet wird, enthält die Anlage eine Gasreinigung, um die notwendige Gasreinheit sicherzustellen.
Das Reallabor ermöglicht es Naturenergie und EnBW gemeinsam mit Haas Engineering neue Fähigkeiten für das Zukunftsthema Wasserstoff aufzubauen.
Gleichzeitig wird ein umfassendes Standortkonzept für Wyhlen erarbeitet, das die technischen Anlagen aber auch Werkstatt, Lager und Bürogebäude sowie die Umgebung als öffentlichen Raum umfasst. Der Standort soll wegen seiner wachsenden Bedeutung für die Energiedienst-Gruppe in Richtung eines Energiecampus entwickelt und die Energiewelt der Zukunft für Besuchende zugänglich gemacht werden. Nicht zuletzt durch die Power-to-Gas-Anlage und das Reallabor H2-Wyhlen ruft der Standort immer größeres öffentliches Interesse hervor.