Energie-Ökosystem Dagmersellen

Energie-Ökosystem Dagmersellen

Linde Gas Schweiz, Galliker Transport, Emmi und CKW planen in Dagmersellen ein schweizweit einzigartiges Energie-Ökosystem aus erneuerbaren Energien. Herzstück ist ein grosses Holz­heizkraftwerk, das ab 2027 Wärme und erneuerbaren Strom für grünen Wasser­stoff produzieren soll. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt zur Er­reichung der Ener­gie­strategie-Ziele der beteiligten Unternehmen und der Schweiz.

Am Anfang des Energie-Ökosystems steht ein von CKW betriebenes Holzheizkraft­werk zur Produktion von Wärme und Strom. Linde wird einen Teil des Stroms für die Herstellung von Wasserstoff mittels 10 MW PEM-Elektrolyseurs verwenden. Der Wasserstoff dient zur Versorgung der LKW-Flotte von Galliker Transport, der mit «Green Logistics by Galliker» das Ziel verfolgt, bis 2050 CO2-neutral unterwegs zu sein. Seit 2020 ist Galliker mit sechs Wasserstoff-LKWs erfolgreich auf den Schweizer Strassen unterwegs und setzt auch in Zukunft auf alternative Antriebs­lösungen.

Mit der erneuerbaren Wärme deckt Emmi einen Teil der am Produktionsstandort Dagmersellen benötigten Wärmeenergie für die Produktion von Frischkäsespezialitäten sowie Milchpulver ab. Das Projekt ist ein Meilenstein des von Emmi bis 2050 angestrebten Netto-Null-Reduk­tions­pfads und ein weiterer Schritt, die innenbetrieblichen CO2-Emissionen bis 2027 um 60 Prozent zu senken. Mit Blick auf die Kreislaufschliessung liefert Emmi zudem deminera­lisiertes Wasser aus der Produktion für die Wasserstoff-Herstellung. Zusätzlich gewinnt Linde aus dem Verbrennungsprozess grünes CO2; beispielsweise für den Einsatz in der Trockeneis-Produktion.

Das Holzheizkraftwerk wird im Vollausbau 100 GWh Strom und 130 GWh Wärme produzieren. Emmi nutzt rund 50 GWh der Wärme. Weitere mögliche Wärme-Abnehmer sind die örtliche Industrie sowie Wärmeverbunde in den umliegenden Dörfern. Das Holzheizkraftwerk soll soweit möglich mit regionalen Waldhack­schnitzeln und Altholz betrieben werden. Dafür sind bis zu 200’000 Tonnen Holz pro Jahr notwendig. Die vier Partner rechnen mit Kosten im Bereich von CHF 200 Millionen.