H₂-Deponie Eichelbuck

Machbarkeitsstudie: Wasserstoffproduktion auf dem Eichelbuck

Projekt

Emissionsfreie Müllabfuhr: Bis 2035 will die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) ihre Fahrzeugflotte – inklusive Müllkraftwagen –komplett auf einen klimaneutralen und alternativ angetriebenen Betrieb umstellen. Hierfür soll auf dem Deponiegelände Eichelbuck grüner Wasserstoff produziert werden. In einem ersten Schritt erstellt die ASF Solar, eine Tochter von ASF und Badenova, nun eine Machbarkeitsstudie.

Grüner Wasserstoff für die Fahrzeugflotte der ASF

Auch wenn es inzwischen eine leistungsfähige Wasserstofftankstelle auf Freiburger Gebiet gibt, so fehlt es an lokalen Produktionsstätten, die grünen Wasserstoff herstellen. Nun soll auf der ehemaligen Deponie Eichelbuck mit bifazialen Solarmodulen grüner Wasserstoff via Elektrolyse für den Betrieb der Müllfahrzeuge erzeugt werden. Auch das Tanken soll dann direkt vor Ort möglich sein. Bifaziale Module werden nicht wie bei einem Solardach liegend installiert. Sie stehen vielmehr aufrecht und können mit ihrer Vorder- und Rückseite Solarenergie einfangen

Für das anspruchsvolle Projekt wird nun im ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg erstellt. Die Anlage soll entsprechend der Anforderungen des ASF-Fuhrparks geplant werden.

Anforderungen des ASF-Fuhrparks

Nach ausgiebiger Evaluierung und dem Testen von Fahrzeugen, ist die ASF zu dem Ergebnis gekommen, dass zukünftig ein alternativer Antrieb, der den Anforderungen an Reichweite und Leistung genügt, nur durch Wasserstofffahrzeuge geliefert werden kann.

Bereits seit 2021 laufen zwei Müllwagen der ASF mit Brennstoffzellenantrieb. Fünfzehn weitere sollen bis Ende 2023 folgen. Der ASF liegen Anfang 2023 Förderzusagen für weitere 11 FAUN BLUEPOWER (Wasserstoff-Müllfahrzeuge) vor. Bis 2025 sollen 24 Wasserstoff-Müllfahrzeuge im Einsatz sein.

In der Endstufe ist geplant ca. 60 Fahrzeuge aus dem Schwerlastbereich mit alternativen Wasserstoffantrieben einzusetzen und somit den gesamten Fuhrpark für die kommunale Sammlung, als auch den gewerblichen Teil klimaneutral zu betreiben.

Betriebseigene Elektrolyse und Wasserstofftankstelle

Um die notwendige Menge an Wasserstoff zu Verfügung stellen zu können und auch eine Versorgung sicherzustellen, soll eine Elektrolyseeinheit auf dem Deponiegelände Eichelbuck in Betrieb genommen werden. Die ASF geht davon aus, dass sich der betriebseigene Wasserstoffbedarf nach 2023 nur gering erhöht, und setzt die 60 geplanten wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge als Grundlage zur Dimensionierung der Anlage. Sollte ein erhöhter Bedarf an grünem und preiswertem Wasserstoff in der Region existieren, können diese Mengen noch durch weitere Investitionen erhöht werden.

Durch den Bau der Wasserstofftankstelle wird die ASF auch zu einem Hersteller und Vertreiber von Wasserstoff, da es größere Übermengen geben wird, die die ASF selber in den ersten Jahren nicht verbrauchen kann. Auch mit 60 Fahrzeugen, je nach Fahrverhalten und Betriebsablauf könnten größere Mengen an grünem Wasserstoff jährlich für Dritte zur Verfügung stehen, die lokal und günstig hergestellt wurden. Die ASF möchte aber wenig Aufwand auf die Distribution von Wasserstoff betreiben und einen möglichst einfachen Weg von Abnahme oder Anlieferung bei Verbrauchern schaffen. Eine Partnerschaft ist da besonders wichtig, auch da der Betrieb einer hochtechnischen Anlage für die ASF nur mit Partner zusammen möglich ist, die „Know-how“ und Materialien liefern können.