Die Handelskammer beider Basel setzt sich als größter bikantonaler Wirtschaftsverband der Nordwestschweiz seit Jahren dafür ein, dass die Versorgungssicherheit mit Energie gewährleistet ist. Grüner Wasserstoff kann hier eine wichtige Rolle spielen. Deshalb engagiert sich die Handelskammer für die Schaffung der nötigen Rahmenbedingungen. Zentral sind aber auch Infrastrukturen wie der Anschluss der Oberrheinregion an den European Hydrogen Backbone, eine europaweite Pipelineinfrastruktur für Wasserstoff mit einer Gesamtlänge von rund 53‘000 Kilometern. Um dieses Ziel zu erreichen und um die Kräfte am Oberrhein zu bündeln, hat die Handelskammer die Initiative 3H2 mitgegründet.
Im April 2023 hat die Handelskammer beider Basel zusammen mit der Klimaplattform der Wirtschaft und den IWB das dritte Trinationale Wasserstoff-Forum für die Initiative 3H2 organisiert. Dabei haben sich rund 400 Teilnehmende über den zukunftsträchtigen Energieträger ausgetauscht und sich für ein gemeinsames kantons- und länderübergreifendes Engagement starkgemacht. Denn inmitten des Rhein-Alpen-Korridors gelegen – dem wichtigsten europäischen Verkehrskorridor – eignet sich die trinationale Region Basel als Drehscheibe, um grünen Wasserstoff zu importieren, zu lagern und zu verteilen.
Als wirtschaftspolitisches Sprachrohr und Impulsgeberin bringt die Handelskammer beider Basel die Wirtschaftsregion voran. Dabei ist grüner Wasserstoff gerade für den Schwer- und Fernverkehr sowie für die Industrie eine grosse Chance, klimaneutral zu werden. Insbesondere als chemischer Speicher zum Transferieren sommerlicher Energieüberschüsse in den Winter, kann Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Nur wenn die schwankend verfügbaren und stetig wachsenden Strommengen aus Wind- und Sonnenkraft auch über den aktuellen Bedarf hinaus verwendet werden können, macht ein Ausbau erneuerbarer Energiequellen Sinn.
Wasserstoff könnte nicht nur beim Klimaschutz eine tragende Rolle spielen, sondern auch ein wichtiger Standortfaktor für die Unternehmen in der Region Basel werden. Deshalb dürfen die Schweiz und insbesondere die Region Basel keinesfalls abseitsstehen, wenn ein leistungsfähiges Wasserstoffnetz in Europa grenzüberschreitend geplant und in absehbarer Zeit in Betrieb genommen wird.
Die Handelskammer macht sich deshalb auch dafür stark, dass die Region bereit für die Wasserstoffzukunft ist und engagiert sich dafür gegenüber der Politik. Damit die Privatwirtschaft ein Ökosystem aus Unternehmen aufbauen und entwickeln kann, bedarf es attraktiver Rahmenbedingungen, welche die Kantone rasch schaffen müssen. So fordert die Handelskammer den Kanton Basel-Landschaft dazu auf, zusammen mit dem Bund und den Nachbarkantonen eine regionale Wasserstoffstrategie auszuarbeiten. Der Landrat hat den Vorstoß einstimmig überwiesen. Ein zusätzlicher Vorstoß im Großen Rat von Basel-Stadt ist aufgegleist.
"Grüner Wasserstoff kann einen entscheidenden Beitrag an die Versorgungssicherheit und die Dekarbonisierung leisten“
